ECOmaritim – Alternative Antriebsmethoden und Nachhaltigkeit in der Schifffahrt, ist ein internationales ZIM-Innovationsnetzwerk des IWT in Kooperation mit dem österreichischen Koordinator AT Styria – ARGE Plattform Automatisierungstechnik Steiermark und dem Schweizer Koordinator OST-Fachhochschule Ostschweiz.
Nachhaltige Antriebe im Bereich der Schifffahrt gewinnen im Zuge des Klimawandels immer mehr an Bedeutung, insbesondere da die maritime Branche für rund 1.113 Mio. Tonnen des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich ist.
Der Weg hin zur Elektro-Mobilitätswende in der Sportbootschifffahrt wirft entsprechend seine Schatten voraus: Erste Hersteller bieten Serienprodukte mit größeren E-Motoren und Akkumulatoren an. Noch fehlt es allerdings an ganzheitlichen Konzepten, welche die gesamte Kette von Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung im Kontext von Sportbooten betrachtet. Vornehmlich die Hafen-Infrastruktur, entsprechende Lademöglichkeiten und die Vernetzung mit den örtlichen Verteilnetzen ist bisher nicht vorhanden. Dabei bieten Sportboote mit E-Antrieb mit ihren besonderen Nutzungszyklen hohes Potenzial als Flexibilitätsoption und damit als Speicher für überschüssige erneuerbare Energie im Stromnetz.
Ausgehend vom Bodensee und den Anrainerstaaten der DACH-Region will das Netzwerk durch die internationale Zusammenarbeit die E-Mobilitätswende im Sportbootbereich unterstützen und die Systeme “Boot” und “Hafen” in die Energieinfrastruktur von Morgen einbinden.
Im Rahmen des Netzwerks wird unter anderem an folgenden Projekten gearbeitet:
FuE-Projektansatz 1: Sportboote und Kursschiffe mit E-Antrieb als Flexibilitätsoption
Sportboote und Kursschiffe werden vermehrt vollelektrisch – mit Elektromotor und Akkumulator- angetrieben. Ein Trend, der im Rahmen der Energiewende und zur Erreichung der Klimaschutzziele 2050 der International Maritim Organization weiter zunehmen wird. Die Nutzung von nachhaltig erzeugtem Strom aus Photovoltaik und Wind erfordert die Möglichkeit, den Strom zwischenzuspeichern, um diesen flexibel und bedarfsgerecht (z.B. nachts) abgeben zu können. Hier ergibt sich die perfekte Verknüpfung von Akkumulator im E-Schiff und Stromnetz: Überschüssiger Strom kann in den im Hafen oder Winterlager befindlichen Schiffs-Akkus zwischengespeichert und bedarfsgerecht abgerufen werden.
FuE-Projektansatz 2: Stromerzeugende Hafeninfrastruktur
Sportboothäfen finden sich oft in dezentraler Lage und sind entsprechend nur begrenzt ans örtliche Stromnetz anzubinden. Gleichzeitig verfügen sie aber über große Flächen und damit Potenzial zur Erzeugung von eigenem Strom aus nachhaltigen Quellen. Ziel des Projekts ist es, dieses Potenzial generalisiert zu ermitteln und zu heben. Neben einer entsprechenden Analyse ist die Umsetzung von neuartigen Photovoltaik-Anwendungen z.B. in Schwimm-Stegen vorgesehen.
FuE-Projektansatz 3: Schwimmende, mobile E-Ladesäule mit Photovoltaik
Aufgrund der hohen Effizienz und der geringen Entstehungskosten wächst der Anteil der E-Mobilität in der Binnenschifffahrt. Die Problematik der begrenzten Akkukapazität und Reichweite zwing allerdings zur Möglichkeit eines einfachen und schnellen Nachladens. Im Gegensatz zum Automobilbereich fehlt es dazu noch an der passenden Ladeinfrastruktur. Mit einer schwimmenden, modularen Lademöglichkeit, die große Teile Ihrer benötigten Energie durch Photovoltaik selbst erzeugt, soll diese Lücke geschlossen werden.
Weitere Projektideen sind immer herzlich willkommen!
Nehmen Sie dazu gerne Kontakt zum ECOmaritim-Manager Matthias Karl auf.